Steiermark

Die Steiermark, das »Land der Vielfalt«, besitzt entsprechend ihrer landschaftlichen Gliederung, ihrer historischen Entwicklung und gesellschaftlichen Schichtung eine Vielzahl überlieferter, wiederbelebter und erneuerter Trachten. Diese Tatsache verleitet allerdings zur Vermutung, die Tracht sei etwas Selbstverständliches, Unveränderliches, sie habe sich von selbst zu ihrer Blüte entwickelt und sei vor allem »immer schon« in unveränderter Vielfalt im ganzen Land vorhanden gewesen. Nicht jedem ist bewusst, was uns Bilddokumente und andere Quellen eindeutig darlegen: dass nämlich in ländlichen Gegenden das Tragen von Tracht nicht immer gleich geschätzt war und dass in einigen Regionen erst durch das Vorbild von Städtern die Tracht wieder dorthin gebracht wurde, woher sie eigentlich stammte. Ohne bewusste Beschäftigung mit vergangenen Kleidungsgewohnheiten und ohne bewusste Belebung und Neuinterpretation wäre die Situation auch in der Steiermark heute eine andere. Es sind und waren verschiedene Umstände, die dazu geführt haben, dass der Tracht, ihrer Erforschung und Pflege bis in die Gegenwart ein so großes Augenmerk geschenkt wird (vgl steiermark.com).

Wenn in der Landeshymne „Hoch vom Dachstein an ... bis ins Rebenland“ die Unterschiedlichkeit und Vielfalt im Erscheinungsbild von Mensch und Landschaft in der Steiermark besungen werden, so ist doch festzuhalten, dass gerade die scheinbaren Widersprüche innerhalb der Landesgrenzen die Schönheit und Einmaligkeit der Steiermark ausmachen und zu einer Übereinstimmung werden, durch die sich die Steiermark und ihre Bevölkerung in der Vergangenheit und Gegenwart als merkwürdige, aber zukunftssichere Einheit erweisen.

Die Bergregion der „Steirischen Wasserstraße“ und der „Steirischen Eisenstraße“ rund um den Hochschwab bietet zu jeder Jahreszeit eine Vielzahl von Möglichkeiten, um Körper, Geist und Seele mit neuer Energie zu stärken und zu beleben. Die Landschaft mit seiner einzigartigen Fauna und Flora und den glasklaren Quellen, Flüssen und Seen, lädt zu Sport und Erholung ein. Der Dachstein, königlich und bescheiden, bittet die Tauern zur Audienz. Jeder kennt den Dachstein – aber wer kennt ihn? Jene, die mit ihm respektvoll befreundet sind, lernen ihn immer noch kennen. Die Gletscher, die Höhlen, die Almen, die Seen als Spiegel zu seinen Füßen – der Berg hat viele Gesichter und an Bergen herrscht hier kein Mangel.

Der Süden der Steiermark – das Südsteirische Weinland – rund um die Weinstadt Leibnitz bis zu den sanften Anhöhen, die die Grenze zu unserem südlichen Nachbarn Slowenien bilden, gehört zu den eindrucksvollsten Regionen der Steiermark und dies zu jeder Jahreszeit.