Link-ID: 1112 / 10.12.2005
| Nationalpark NockbergeDie Nockberge stellen primär eine vom Menschen seit Jahrhunderten genutzte Kulturlandschaft dar und werden noch almwirtschaftlich bewirtschaftet. Der Nationalpark Nockberge ist international nicht als Nationalpark (IUCN-Kategorie II), sondern als Geschützte Landschaft (Kategorie V) eingestuft. Das Gebiet weist im Gegensatz zu den wesentlich schrofferen Hohen Tauern aufgrund seiner geomorphologischen Voraussetzungen eine besondere Prägung, rund geformte "Nockn", auf. Die Vegetation besteht aus alpinen und subalpinen Rasen in den Gipfelbereichen, Zwergstrauchheiden und Almen, Fichten-, Lärchen- und Zirbenwäldern in den tieferen Lagen. In Gräben, Karen oder auch auf brachgefallenen Flächen treten Grünerlenbestände verzahnt mit Hochstaudenfluren. Die Fichten-Lärchen-Zirben-Wälder werden an der Waldgrenze von Zwergstrauchheiden von Rostroter Alpenrose, Heidel- und Preiselbeere abgelöst. Die Almen sind von Bürstlingsrasen dominiert, die allerdings vielerorts nach Aufgabe der Bewirtschaftung wieder von Gehölzen zurückerobert werden. In subalpinen Hochgrasfluren treten mitunter auch seltene Arten wie Rippensamen (Pleurospermum austriacum), Kugelstendel (Traunsteinera globosa) auf. Eine Besonderheit in den alpinen Rasen ist der Echte Speik (Valeriana celta ssp. norica). In den Gipfelbereichen finden sich Polsterpflanzen, so auch der in den Nockbergen endemische Wulfen-Mannsschild (Androsace wulfeniana). Aus der Vogelwelt sind insbesondere das Steinhuhn und der Steinrötel erwähnenswert. Die Nockberge, zwischen Liesertal und Turracher Höhe gelegen, bilden mit ihren sanften Kuppen eine einzigartige und unverwechselbare Mittelgebirgslandschaft, die nicht nur eine Besonderheit Kärntens sondern des gesamten Bundesgebietes darstellt. Der Name "Nocke" stammt von den runden Formen der im Durchschnitt 2.200 bis 2.300 m hohen Berge. Die Nockberge mit ihrer unverwechselbaren geologischen Ausprägung und ihrer mannigfaltigen Flora und Fauna wurden im Jahre 1987 von der Kärntner Landesregierung zum Nationalpark erklärt. |