Link-ID: 1111 / 10.12.2005
| Nationalpark GesäuseDer Nationalpark Gesäuse ist mit einer Fläche von 11.054 ha der drittgrößte der insgesamt 6 österreichischen Nationalparks. Er steht mit über 99% der Fläche im Eigentum der Steiermärkischen Landesforste, die restlichen Flächen stellen öffentliche Gewässer sowie eine Alm im Privatbesitz dar. Die Gemeinden Johnsbach, Weng, Admont, Landl, Hieflau und St. Gallen haben Anteil am Nationalpark und bilden die Nationalparkregion. Die naturräumlichen Einheiten bilden alpine Flächen mit Fels und alpinem Rasen, Wald bzw. Buschwald, Gewässer und Almwiesen. 86% des Nationalparks sind Naturzone, in der die Naturlandschaft zu erhalten bzw. zu fördern ist. Der übrige Anteil des Nationalparks stellt die Bewahrungszone dar, in der eine naturnahe - vom Menschen bewirtschaftete - Kulturlandschaft im Mittelpunkt des Schutzinteresses steht.
Die Lebensräume Wasser, Wald, Alm und Fels sind die prägenden Elemente im Nationalpark Gesäuse. Auf Grund ihrer besonderen Bedeutung wurden sie in das Logo des Nationalparks in Form des blauen, grünen und grauen Streifens eingearbeitet. Beginnend im Tal bei der "blauen" Enns gelangt der Wanderer, die Höhenzonen durchschreitend, durch die Zone der grünen Wälder und Almen hinauf in die Region der alpinen Matten. Diese werden vom "grauen" Kranz der hoch aufragenden Felsen aus Dachsteinkalk überragt.
Die Wälder im Nationalpark Gesäuse zeichnen sich durch ihre Natürlichkeit und Vielfältigkeit aus. Beides ist bedingt durch die hohe Reliefenergie und die Steilheit des Geländes. Zwischen dem Talboden der Enns und den Gipfelregionen der Hochtorgruppe und des Buchsteins liegen nahezu 1800 Höhenmeter. Von den Auwäldern an der Enns bis zu Lärchen-Zirbenwäldern am Zinödl, von Schluchtwäldern im Hartelsgraben bis zu Dolomit-Föhrenwäldern im Johnsbachtal, findet man eine hohe Zahl verschiedenster Waldgesellschaften. Neben seltenen Spechtarten und Eulenvögeln findet man auch die Spuren der Wildtiere, die hier noch ein Rückzugsgebiet finden.
Die Enns bildet das Rückgrat des Nationalparks Gesäuse und ist eine besonders wertvolle Heimat für viele gefährdete Pflanzen- und Tierarten. So brüten an ihren Ufern der Flussuferläufer, die Wasseramsel und die Gebirgsstelze. In ihrem Wasser tummeln sich vor allem Äschen und Bachforellen, aber auch gefährdete Arten, wie das Ukrainische Bachneunauge. Die Auwälder und Schotterbänke entlang der Ufer sind besonders schutzwürdige Lebensräume, die der natürlichen Dynamik der noch weitgehend unverbauten Enns entsprechen.
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