Link-ID: 2334 / 18.06.2006
| MSC-Liga SchweizIn der Schweiz leiden immer mehr Menschen an schweren Unverträglichkeiten gegenüber alltäglichen Chemikalien wie Desinfektionsmittel, Duftstoffe, Lösungsmittel, Pestizide, Insektizide, Waschmittel, Wohngifte, Formaldehyd, Holzschutzmittel, PCB, PCP, Isozyanat, Feinstaub, Zigarettenrauch, Dieselabgase, sowie gegenüber Schwermetallen (z.B. Blei, Amalgam) Die Symptome dieser Krankheit sind: schwere Chemikalien?Unverträglichkeiten, chronische Erschöpfung CFS, Haut- und Atemweg-Probleme, Gliederschmerzen, Fibromyalgie, Elektrosensibilität, Kopfschmerzen, Nahrungsmittelallergien, etc.
Wir fordern die Anerkennung der Umweltkrankheit MCS als organische Krankheit und das Beenden der Psychiatrisierung. Denn nur so bekommen die Betroffenen die notwendige Hilfe. Die Beweislast, dass die starke Zunahme von schweren Chemikalien-Unverträglichkeiten nicht durch chemische Produkte verursacht ist, muss bei der Chemischen Industrie liegen und nicht bei den Betroffenen. Wir fordern die Dachorganisation der Schweizerischen Chemischen Industrie www.sgci.ch und das BAG (Abt. Chemikalien) auf, Verantwortung zu übernehmen und diesen Beweis zu erbringen. Denn immer mehr Studien zeigen, dass Pestizide, toxische Baustoffe, Pharmaprodukte, etc auch unter den Grenzwerten toxisch wirken können und Krankheiten wie MCS, CFS, Fibromyalgie, etc verursachen.
Weil bei MCS das Zentrale Nervensystem betroffen ist, können Krankheitssymptome im ganzen Körper und in allen Organen auftreten. Da die Diagnose deshalb nicht einfach ist (MCS ist keine übliche Allergie), und erst wenige Schweizer Ärzte über diese stark zunehmende Umweltkrankheit informiert sind, wurden MCS-Betroffene bei uns viele Jahre lang als psychisch Kranke oder gar als Hypochonder diskriminiert, und haben oft einen langen Leidensweg hinter sich. Dabei sind viele Betroffene schwerstbehindert und arbeitsunfähig. Die Sozialversicherungen und die meisten Schulmediziner taten sich bis jetzt schwer mit der Anerkennung von MCS.
Denn eine Anerkennung von MCS, als chemisch-verursachte Umweltkrankheit, hätte einschneidende Konsequenzen für die Chemie-Industrie und unserer ganzes chemiebeherrschtes Gesundheitssystem. ( Die Folge wären niedrigere Grenzwerte und Verbote für bedenkliche Chemikalien und Baustoffe in unseren Wohnungen und Schulen, weniger Chemie in Landwirtschaft und Nahrungsmitteln, weniger Antibiotika im Fleisch, weniger bedenkliche Chemikalien im Haushalt ..... kurz eine ökologischere Chemie-Industrie ist angesagt. Die erschreckende Zunahme von schweren Chemikalien-Unverträglichkeiten wird diesen Prozess beschleunigen. Den ökologisch-innovativen Chemie-Konzernen gehört die Zukunft ! )
Denn in Zukunft werden nur Chemie-Konzerne überleben, die diese Umweltkrankheiten nicht mehr bestreiten oder bagatellisieren, sondern anerkennen, aktiv erforschen und ökologischere Produkte auf den Markt bringen. Auch eine erweiterte umweltmedizinische Ausbildung an den Universitäten tut Not. In den umweltmedizinisch weit fortschrittlicheren USA ist MCS seit Jahren weitgehend als chemisch verursachte Krankheit anerkannt. Das Ziel unserer Organisation ist es, dass MCS auch in der Schweiz von Schulmedizin und Sozialversicherungen anerkannt wird und eine MCS-Stiftung gegründet wird, um den Betroffenen zu helfen.
Die Chemie-Konzerne, eine moderne soziale Schweiz und unser Gesundheitssystem sollten in der Lage sein auch chemiegeschädigten Menschen mit MCS ein menschenwürdiges Leben mit ihrer Krankheit zu ermöglichen. Bis jetzt war dies nicht der Fall. Viele MCS-Betroffene haben entwürdigende Leidenswege und Diskriminierung hinter sich. Denn zu lange wurden die wirklichen Probleme und Bedürfnisse der MCS-Betroffenen von der Schulmedizin nicht ernst genommen und als psychische Probleme abgetan. MCS-Kranke sind oft IV-BezügerInnen und auf biologische Nahrung, biologische Kleidung und biologischen MCS-gerechten Wohnraum angewiesen. Das alles ist teuer, und günstige baubiologische Mietwohnungen für sozial schwache MCS-Betroffene sind schlicht nicht vorhanden. |