Radsport

Der Begriff des Radsportes ist denkbar weit. Zum Radsport gehören jedenfalls der Straßenradsport (Straßenradrennsport, Radmarathon, Radtouristik, Bergrennen, Zeitfahren, Jedermann-Rennen und sonstige Radrennen), der Bahnradsport (Verfolgung, Zeitfahren, Mannschaftszeitfahren, Keirin, Punktefahren, Steher, …), Mountainbike, Cyclocross, Trial (Geschicklichkeitsfahren), BMX, Mountainbike-Orienteering und die Hallenradsportarten Kunstradfahren, Radball und Radpolo. Als Trainingsform und Fitnesstraining hat sich Spinning, bzw. Indoor Cycling etabliert. Als älteste Disziplinen sind der Straßenradsport und der Bahnradsport seit 1896 olympisch. Olympische Disziplinen im Radsport sind Straßenrennen, Einzelzeitfahren, Mannschaftszeitfahren (aktuell nicht mehr im Programm), Bahn-Sprint, 1000-m- bzw. 500-m-Zeitfahren, 4000-m- bzw. 3000-m-Einzelverfolgung, 4000-m-Mannschaftsverfolgung, Punktefahren, Keirin, Olympischer Sprint, er-Mannschaftsfahren, Américaine (alle Bahn), Mountainbike, Cross Country, BMX und BMX-Race.

Geschichte
Das erste Straßenrennen soll 1865 in Amiens (Frankreich) stattgefunden haben. Viele der damals initiierten Rennen werden heute noch gefahren (zB Paris-Roubaix oder Mailand-San Remo). 1903 wurde als erstes Etappenrennen die Tour de France ins Leben gerufen, bei der ähnliche Streckenlängen wie bei den Distanzrennen, aber an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen absolviert werden müssen. Neben den Straßenrennen waren schon früh Radveranstaltungen auf der Bahn, wie Sechstagerennen und Steherrennen populär.

Tour de France
Das bedeutendste Radsportereignis ist weltweit die Tour de France (auch Grande Boucle = Große Schleife, oder einfach Tour genannt). Sie wird seit 1903 alljährlich – mit Ausnahme der Zeit der Weltkriege während dreier Wochen im Juli ausgetragen. Die Tour und führt in wechselnder Streckenführung quer durch Frankreich und das nahe Ausland (Italien, Spanien, Luxemburg, Deutschland). Die Tour wird auch als die schwerste Radrundfahrt angesehen, obwohl das Streckenprofil oft nicht anspruchsvoller ist als das der beiden anderen großen Landesrundfahrten Giro d'Italia und Vuelta a Espana. Tatsächlich sind es die Radrennfahrer, die das Rennen schwer machen: Bei der Tour wird schneller, härter und kompromissloser gefahren als anderswo. Die am häufigsten angefahrenen Berge der Tour sind Col du Tourmalet, Col de Portet-d'Aspet , Col d'Aubisque, Col d'Aspin, Col de Peyresourde (alle in den Pyrenäen), Col du Galibier, Col des Aravis, Col d'Allos, Col de Vars und Col d'Izoard (alle in den Alpen). In letzter Zeit haben sich auch der Mont Ventoux und die Auffahrt nach Alpe d´Huez zu oft angefahrenen Zielen gemausert.

Helden der Höllentour
Die Helden der Tour waren bzw sind der US-Amerikaner Lance Armstrong, Jacques Anquetil (Frankreich), Eddy Merckx (Belgien), Bernard Hinault (Frankreich) und Miguel Indurain (Spanien). Raymond Poulidor (Frankreich), Henri Cornet (jüngster Sieger der Tour), Firmin Lambot (mit 36 Jahren ältester Sieger),. Greg Lemond, Laurent Fignon, Fausto Coppi, Gino Bartali, Nicolas Frantz, Ottavio Bottecchia (gab dasGelbe Trikot von der ersten Etappe an nicht mehr ab), Jan Ullrich (erster deutscher Toursieger).