Link-ID: 650 / 09.10.2005
| Odeon Theater WienDer Große Saal der Börse für landwirtschaftliche Produkte in der Wiener Leopoldstadt war seit dem Krieg nicht mehr zu nutzen. Ein Schwelbrand hatte die Insignien würdiger Kaufmannschaft nach Jahren des Mißbrauchs zu Ende des Krieges vernichtet. Zweiundvierzig Jahre lang stand der Raum leer und wartete auf eine neue Bestimmung. Ein begeistertes Ensemble, das bereit war, nahezu rund um die Uhr zu arbeiten und eine Planung, die den stufenweisen Ausbau vorsah und nicht zuletzt die Courage, ohne über die erforderlichen Mittel zu verfügen, dennoch mit dem Projekt zu beginnen, machte die Errichtung des Odeon in dem alten Gemäuer möglich.
Mit einem Schlag änderten sich auch die Arbeitsbedingungen für das Ensemble. Man arbeitete nicht mehr unter Tag wie im alten Theater, sondern bei Tageslicht und in einem Raum, der die Wirkung eines freien Platzes hat.
Bei den alten Griechen bezeichnet der Begriff " Odeon " einen meist quadratischen, überdachten Platz, der dem kultischen Gesang und dem Tanz vorbehalten war.
Für die weitere Entwicklung der Arbeit des Serapions Theaters waren dieser neue Raum und seine Bedingungen eine große Herausforderung und ein starker Ansporn.
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