Link-ID: 659 / 09.10.2005
| Bank Austria Kunstforum - WienDie Geschichte des Bank Austria Kunstforums reicht bis in das Jahr 1985 zurück. Damals wurden in den 1914 errichteten leerstehenden Räumlichkeiten des ehemaligen Kassensaals der Österreichischen Creditanstalt für Handel und Gewerbe Ausstellungen präsentiert. Unter anderen Retrospektiven über Alfred Kubin, Paul Klee oder Man Ray. Die Erfolge dieser Ausstellungen waren ebenso überraschend wie überwältigend, dass von entsprechender Stelle der Entschluß gefaßt wurde, eine ständige Kunsthalle, die sich an internationalen Maßstäben orientiert, zu etablieren.
Der österreichische Star-Architekt Gustav Peichl wurde 1988 mit dem Umbau des Kunstforums zum damals modernsten Ausstellungshaus Österreichs beauftragt. Die Wiedereröffnung des Kunstforums erfolgte im März 1989 mit "Egon Schiele und seiner Zeit". Diese Ausstellung war mit 186.000 Besuchern nicht nur in Wien überaus erfolgreich, sie löste auch an den weiteren Ausstellungsstationen in London, München und Wuppertal Begeisterungen aus. Diese Schiele-Ausstellung im Kunstforum, war übrigens der erste große Auftritt der damals noch weithin unbekannten Sammlung Leopold und damit eine der Initialzündungen für den Ankauf durch die Republik Österreich.
Die Zielrichtung des Bank Austria Kunstforums ist seit dieser Zeit sehr eindeutig definiert: die Präsentation internationaler Top-Ausstellungen zur Kunst der "Klassischen Moderne" und deren Wegbereitern: Schiele, Kokoschka, Turner, Van Gogh, Cézanne, Picasso, Miró u.v.m. Große Themenausstellungen, die zu einem differenzierteren oder neuen Verständnis der Moderne beitragen sollen ("Kunst und Wahn", "Rot in der russischen Kunst", "Jahrhundert der Frauen"), sowie die Erweiterung um den Schwerpunkt der Präsentation österreichischer Kunst der Nachkriegszeit ("Arnulf Rainer" und "Adolf Frohner") ergänzen das Programm des Bank Austria Kunstforums.
Relativ kurz nach dem ersten großen Umbau mußte das Kunstforum bei der großen Retrospektive über das malerische Werk von Ferdinand Georg Waldmüller im Jahr 1992 immer wieder wegen des enormen Besucherandrangs kurzfristig sperren. Im Winter 1992/93 folgte daher die nächste große Umbauphase, und das Kunstforum wurde auf die doppelte Ausstellungsfläche vergrößert. Auf den nunmehr 1120 Quadratmetern Ausstellungsfläche präsentieren seither nicht nur internationale Museen ihren wichtigsten Werken - etwa das Guggenheim Museum New York oder das Russischen Museum St. Petersburg, sondern auch bedeutende Privatsammler - etwa Bernard Picasso im Herbst 2000 - zeigten hier erstmals ihre Sammlungen einer größeren Öffentlichkeit.
Das Jahr 2000 war für das Bank Austria Kunstforum ein besonders erfolgreiches. 550.000 Besucher aus der ganzen Welt haben allein in diesem Jahr die Ausstellungen "Cézanne: vollendet - unvollendet", "Arnulf Rainer: Gegen.Bilder" und "Picasso: Hauptwerke aus der Sammlung Bernard Picasso" besucht. Damit wurde auch eine Schallmauer durchbrochen: seit 1989 konnte das Bank Austria Kunstforum insgesamt mehr als drei Millionen Besucher begrüßen. |