Erotik

Der Begriff Erotik ist auf das Wort "Eros" (griechisch für Liebe) zurückzuführen und steht seinem Ursprung nach für die sinnlich-geistige Zuneigung, die man anderen Menschen entgegenbringt. Der Begriff ist nicht ident mit "Sex" oder "Liebe". Sex bezeichnet die trieb- und körpergesteuerte Anziehung zu einer anderen Person, Liebe die , Liebe die emotional-seelische Anziehung. Trotzdem wird in der heutigen Zeit das Wort „Erotik“ umgangssprachlich meist gleichwertig mit den Begriffen „Sex“ und „Liebe“ verwendet. Insbesondere im kommerziellen Umfeld wird "Erotik" als Synonym zu „Geschlechtsverkehr“ und „pornografischer Darstellung“ gebraucht - man denke nur an die „Eros-Center“ bzw "Erotik-Center". Besonders interessant ist ein Phänomen der letzten Jahre, nämlich jenes der exzessiven Selbstdarstellung privater Personen im Internet in privaten Sexvideos (zB Privatamateure, MyDirtyHobby.com)

Auch der Begriff Pornografie ist von Erotik zu unterscheiden. Pornografie zielt anders als Erotik nicht auf die fantasievolle sexuelle Erregung und damit auf die potenzielle und langfristige Umwerbung und Eroberung des Partners als ganzheitliche Person, sondern direkt auf schnörkellose Triebbefriedigung. Die rein erotische Zuneigung („platonische Liebe“) spielt sich hauptsächlich im Kopf ab. Platonische Liebe ist die unkörperliche Liebe auf geistiger Ebene, die auf den antiken griechischen Philosophen Platon zurück geführt wird. Die platonische Liebe bezeichnet eine innige Freundschaft und Verbundenheit, eine Liebe bei der die seelische Verbundenheit im Vordergrund steht, die sexuelle aber keine Rolle spielt. Im Gegensatz steht die von Platon in seinem Werk Symposion ausführlich beschriebene Bedeutung der Platonischen Liebe.

In den 1990ern kamen neue erotische Impulse von der Schwulen- und Lesbenbewegung, die in dieser Zeit eine ganz neue Anerkennung in der Gesellschaft erfuhr. Diese Einflüsse wirken bis heute nach: Homosexualität gilt im Gegensatz zur Heterosexualität in bestimmten Kreisen als schick. Hiervon inspieriert kreierte David Beckham zusammen mit seiner Frau Victoria die erotische Vorlage der „Metrosexualität“. Der Definition nach lassen metrosexuelle Männer auch die feminine Seite ihrer Persönlichkeit zu und zeigen nach außen hin Verhaltensweisen, die bis dato eher dem Lebensstil von Frauen oder dem Klischee des homosexuellen Mannes zugeordnet wurden. Metrosexualität ist ein moderner Lebensstil, der von der modischen Ausrichtung nicht mehr zwischen Frau und Mann differenziert. Metrosexuelle legen Wert auf Frisur und Styling gehen zu Pediküre und Maniküre und geben viel Geld für Mode und Kosmetik aus. Metrosexuelle Männer tragen unter Umständen auch Röcke oder andere Kleidungsstücke, die für Männer bisher als unangebracht galten und sind damit eine wichtige Zielgruppe für die Mode- und Kosmetikindustrie. Ihre Funktion als lukrative Marktlücke und die erheblichen Werbeanstrengungen in diesem Bereich werfen die Frage auf, inwiefern Metrosexualität ein durch Werbung künstlich hochgespielter Hype ist. Als Metrosexuelle gelten David Beckham, Brad Pitt, Robbie Williams und Ian Thorpe.